Vor Gruppen sprechen können. Wer will das nicht?

Kennst du auch das Gefühl, dass du auf einer Party bist und jemand fängt an zu sprechen und alle hören ihm oder ihr gespannt zu.

Oder du bist auf einem offiziellen Anlass, einer Familien- oder Firmenfeier und jemand hält eine Rede, die sofort alle fasziniert. Sie hat einen Spannungsbogen, jeder ist interessiert wie es weiter geht und es sind berührende wie auch erheiternde Momente darin, die auch dich in den Bann ziehen.

Das ging mir früher auch so. Wie gerne hätte ich öffentlich oder vor Gruppen gesprochen, aber ich traute mich nie. Mit 17 Jahren, hatte ich einen etwas älteren Freund, der mich in die „große Welt“ einführte. Er nahm mich mit zu Konzerten, ins Theater und in die Oper und sagte mir: „Ich nutzte jede Gelegenheit vor Menschen zu sprechen, egal ob es sich um ein, zwei oder mehr Menschen handelt.“ Und das merkte man ihm an. Er konnte so wunderbar Geschichten und Anekdoten zum Besten geben! Und auch vor prominenten Gästen auf Premierenfeiern ganz locker mal eine Laudatio aus dem Stehgreif halten.

Auch ein späterer Kabarettkollege antwortete mir auf meine Frage, wo er denn seine Schlagfertigkeit gelernt hätte. „In der Kneipe an der Bar! Das ist das beste Rhetoriktraining.” Weil er sich dort jeden Abend völlig entspannt im halb öffentlichen Smalltalk üben konnte.

Präsentieren lernt man nicht in Präsentationstrainings!

In meinen Präsentationstrainings an Hochschulen oder in Firmen vermittle ich den Grundsatz: „Präsentieren lernt man nur durch präsentieren!“ Also learning by doing.
Mein Vater war immer ein guter Redner und Rhetoriker, obwohl er nie ein Rhetoriktraining besucht hat, aber ich sehe ihn noch heute, wie er vor jeder seiner Modenschauen, die er immer selbst moderierte, stundenlang mit seinem Manuskript im Wohnzimmer auf und ab ging und den Text halblaut memorierte. Niemand geht unvorbereitet auf die Bühne. Jedes Sprechen vor mindestens einer Person, die einem nur zuhört, ist ja eine Bühnensituation.

In den Präsentationstrainings mache ich immer wieder die Erfahrung, wenn es um einen konkreten Inhalt geht, zusätzlich Power Point Präsentationen, Anschauungsmaterial und Handouts erstellt werden müssen, dass jede Präsentationsminute eine ganze Stunde Vorbereitung braucht. Kaum einer schaffst es unter dieser Zeit, oder die Präsentation ist eben nicht wirklich gut.

Begeisterung ist ansteckend!

Meinen Teilnehmern sage ich immer. „Rede nur über das, wofür du dich wirklich begeisterst!“ Denn das beflügelt einen selbst und auch die Zuhörer. Man ist emotional mehr involviert, hat man einen höheren Spannungslevel, der Körper und Stimme präsenter werden läßt. Und ein echtes Anliegen überträgt sich gefühlsmäßig immer besser auf das Publikum als rhetorische Brillanz.
Wenn es sich allerdings um trockenen Fachthemen handelt, welche du präsentieren musst, dann brauchst du natürlich Handwerkszeuge wie sie z.B. im Online-Schauspieltraining vermittelt werden.

Mit der Lust in kleinen Schritten zu üben und jede Gelegenheit dafür zu nutzen und vor allem dann etwas zu sagen, wenn man etwas zu sagen hat, kann jeder innerhalb kürzester Zeit seine Präsentationsfähgkeiten verbessern und sehr viel leichter auch vor größeren Gruppen sprechen.